Runter mit der Maske

Glaube leben
Runter mit der Maske

Wie uns Jesaja 58 helfen kann, geistliche Scheinheiligkeit abzulegen

Kann es sein, dass man als gläubiger Mensch die Wahrheit kennt, das Richtige lehrt, täglich mit Gott in Verbindung steht, nach außen sogar eine beeindruckende geistliche Performance abliefert – aber doch nur „zum Schein heilig“ ist? Jesaja 58 lehrt uns, dass dies tatsächlich der Fall sein kann. Der Glaube ist dann zu einer religiösen Form verkommen und das eigene Herz bleibt leer. Wie wir dieser Formalismus-Falle entkommen und unseren Glauben authentisch leben lernen, und warum Corona uns dafür beste Chancen bietet – dazu mehr von Thomas Knirr.

Wir leben ohne Frage in herausfordernden Zeiten. Das, was in den letzten Jahrzehnten für uns in der westlichen Welt selbstverständlich war, ist plötzlich in Frage gestellt: sozialer Frieden, Wohlstand, ein funktionierendes Gesundheitssystem, Glaubensfreiheit, Gewissensfreiheit, Bewegungsfreiheit, … Wir vermissen unsere Gottesdienste ohne Infektionsschutzkonzept, wir vermissen die Gemeinschaft untereinander, den ungezwungenen Kontakt ohne Maske. Und gleichzeitig merken wir, wie zerbrechlich unsere freiheitliche Grundordnung in Wirklichkeit ist und wie schnell sich die Welt in Richtung Offenbarung 13 bewegen kann.

Als Familie haben wir immer wieder erlebt, dass in Krisenzeiten auch Chancen verborgen liegen. Egal, ob es materielle, seelische oder gesundheitliche Herausforderungen waren, Krisen haben uns zu den Basics des Lebens und einem tieferen Vertrauen zu Gott geführt. Krisen beeinträchtigen unsere Komfortzone und konfrontieren uns mit der Frage, was wirklich wichtig ist. Sie können helfen, Einstellungen, Gewohnheiten und Traditionen zu hinterfragen und sich wieder auf das Wesentliche zurückzubesinnen – und das nicht nur im persönlichen Bereich, auch im Leben der Gemeinde.

Genau darum geht es in dem kleinen Gebetskreis aus Pastoren, in dem ich mich seit ungefähr 15 Monaten mit einigen Kollegen treffe: Sich auf das Wesentliche zurückbesinnen. Jeden Tag, ohne Ausnahme, kommen wir von 6 bis 6.30 Uhr online zusammen. Uns ist klar geworden, dass das Gebet nicht nur wichtig, sondern entscheidend ist! Ohne lange Vorgespräche nutzen wir die halbe Stunde, um für Erweckung und Reformation zu beten, in unserem eigenen Leben und in unseren Gemeinden. Diese gemeinsamen Momente mit Gott haben uns verändert. Manchmal sind sie verbunden mit schmerzvoller Selbsterkenntnis, aber immer heilsam. Gleichzeitig wird uns unsere völlige Abhängigkeit von Gott immer mehr bewusst, vielleicht wie nie zuvor. Auch wenn es um unser „größtes und dringendstes unserer Bedürfnisse“ geht: „eine Erweckung wahrer Frömmigkeit unter uns.“ (Ellen White, Für die Gemeinde geschrieben, Bd. 1, S.128). Ich glaube nicht, dass die Coronakrise von Gott initiiert wurde, aber er kann diese Zeit nutzen, um uns Dinge zu lehren, für die wir sonst nicht offen gewesen wären. In diesem Zusammenhang hat Gott uns als Gebetskreis, unabhängig voneinander, schon vor längerer Zeit ganz besonders Jesaja 58 ans Herz gelegt. Die Botschaft dieses Kapitels hat das Potenzial einer grundlegenden Erneuerung unserer geistlichen Kräfte und einer neuen Sicht für das, was Gott jetzt durch uns tun möchte.

Kein Wunder also, dass auch Ellen White mehrfach auf dieses Kapitel verwies. Denn sie schrieb: „Ich wurde angewiesen, unser Volk auf das 58. Kapitel Jesajas zu verweisen. Lest dieses Kapitel sorgfältig und versteht den Dienst, der Leben in die Gemeinden bringen wird.“1 An anderer Stelle ergänzte sie: „Ich kann alle unsere Gemeindemitglieder, alle, die wahre Missionare sind, alle, die an die Botschaft des dritten Engels glauben, alle, die ihre Füße vom Sabbat abwenden, nicht genug auffordern, die Botschaft des 58. Kapitels von Jesaja zu bedenken. Das Werk der Wohltätigkeit, zu dem hier aufgefordert wird, ist das Werk, das Gott von seinem Volk in dieser Zeit verlangt. Es ist ein von ihm selbst befohlenes Werk.“2

Was möchte uns Jesaja 58 sagen?

Durch die neutestamentliche Brille betrachtet, steht das 58. Kapitel im Jesajabuch in einem größeren Kontext der Verheißung der Wiederherstellung von Gottes ursprünglichem Plan mit dieser Welt (Kapitel 57-66). Im engeren Zusammenhang geht es in den Kapiteln 57-59 um einen Aufruf zur Umkehr – hin zu einem authentischen Glauben, der sich nicht in äußerlichen Formen, sondern in einer Herzensveränderung zeigt.

Ganz konkret klingt das dann so, wenn Gott zu seinem Propheten spricht: „Ruf, so laut du kannst! Lass deine Stimme erklingen, mächtig wie eine Posaune! Halte meinem Volk seine Vergehen vor, zähl den Nachkommen von Jakob ihre Sünden auf! Ach, für wie fromm sie sich doch halten! Sie rufen Tag für Tag nach mir und fragen nach meinem Willen. Sie kommen gern zum Tempel gelaufen, um meine Nähe zu suchen. Weil sie sich einbilden, nach meinen Geboten zu leben, darum fordern sie von mir auch ihre wohlverdienten Rechte. ‚Warum siehst du es nicht, wenn wir fasten?‘, werfen sie mir vor. ‚Wir plagen uns, aber du scheinst es nicht einmal zu merken!‘ Darauf antworte ich: Wie verbringt ihr denn eure Fastentage? Ihr geht wie gewöhnlich euren Geschäften nach und treibt eure Arbeiter genauso an wie sonst auch. Ihr fastet zwar, aber gleichzeitig zankt und streitet ihr und schlagt mit roher Faust zu. Wenn das ein Fasten sein soll, dann höre ich eure Gebete nicht! Denkt ihr, mir einen Gefallen zu tun, wenn ihr bloß auf Essen und Trinken verzichtet, den Kopf hängen lasst und euch in Trauergewändern in die Asche setzt? Nennt ihr so etwas ‚Fasten‘? Ist das ein Tag, an dem ich, der Herr, Freude habe? (Jesaja 58,1-5 Hfa)

Der Prophet Jesaja muss wie mit einem Megafon zu seinem Volk gesprochen haben. Denn diese Botschaft sollte an niemandem vorbeigehen! Aber ist das, was Gott hier sagt, nicht unerhört, nein, fast schon unverschämt? Er spricht ja schließlich nicht zu Ungläubigen oder Gottesleugnern, sondern zu seinem erklärten Volk. Menschen, die ganz offensichtlich die Wahrheit leben, das Richtige lehren und eine beeindruckende geistliche Performance aufweisen können. Menschen, die denken, dass sie mit Gott in Verbindung stehen, die Tag für Tag ihre Andacht machen, die regelmäßig zum Heiligtum kommen und Gottes Willen kennen wollen. Sie fasten sogar und demütigen sich vor Gott – und doch ist offensichtlich alles nur Schein ... Sie sind nur zum Schein heilig. Und obwohl sie zwar davon überzeugt sind, das Richtige zu tun, bleibt ihr Herz doch leer. Das, was sie glauben, hat offenbar keine Auswirkungen auf den Umgang untereinander und mit den Menschen in ihrem Umfeld.

Mit anderen Worten: Der Glaube an Gott ist zu einer religiösen Form verkommen. Tief in ihrem Innersten geht es ihnen gar nicht mehr um Gott, geschweige denn um ihre Mitmenschen, sondern nur um sich selbst. All die Jahre der Zugehörigkeit zu Gottes Volk haben sie nicht liebevoller, fröhlicher, friedvoller, geduldiger und freundlicher gemacht. Sie kleiden sich so wie Gläubige, sie reden so wie Gläubige, sie drücken sich aus wie Gläubige, sie suchen sogar die Nähe Gottes und halten sich auch selbst für gläubig und rechtschaffen, sind allerdings nicht mit Gott verbunden und damit „Gott-los“. Dieser Zustand lässt Gott nicht kalt. Kein Wunder, denn dadurch wird sein Charakter in einem völlig falschen Licht dargestellt und Menschen werden der Möglichkeit beraubt, seine Liebe praktisch zu erfahren.

Was hat diese Botschaft mit uns zu tun?


Die Brücke in unsere Zeit, zur Botschaft an die Gemeinde Laodizea, liegt auf der Hand: „Ich kenne dich genau und weiß alles, was du tust. Du bist weder kalt noch heiß. Ach, wärst du doch das eine oder das andere! Aber du bist lau, und deshalb werde ich dich ausspucken. Du bildest dir ein: ›Ich bin reich und habe alles, was ich brauche. Mir fehlt es an nichts!‹ Da machst du dir selbst etwas vor! Du merkst gar nicht, wie jämmerlich du in Wirklichkeit dran bist: arm, blind und nackt.“ (Offenbarung 3,15-17 Hfa). Sind wir besser als das Volk Israel in den Zeiten von Jesaja? Wir denken, es sei alles in Ordnung und stehen in der Gefahr, unseren eigenen Zustand nicht (mehr) zu erkennen.

Wir wissen uns berufen, die dreifache Engelsbotschaft zu predigen – aber leben wir das auch, was wir da verkündigen? Ehren wir Gott wirklich durch unser Leben und damit, wie wir miteinander umgehen? Kann seine Liebe, seine Kraft und sein Licht durch uns zu anderen Menschen hindurchstrahlen? Wird es durch uns im Leben von anderen Menschen hell? Und nicht nur im Leben von fremden Menschen – sondern auch und insbesondere in unserer Familie und unserer Gemeinde? Ist Er tatsächlich unser Ein und Alles? Oder geht es uns im Grunde unseres Herzen doch mehr um uns selbst und unsere eigenen Bedürfnisse? Stehen wir in der Gefahr, unseren Fokus mehr auf religiöse Formen und Traditionen zu setzen und uns mit einer oberflächlichen Erfahrung zu begnügen, anstatt authentisch mit und für Gott zu leben? Was für eine Tragik, was für eine Verblendung, wenn wir uns mit einer rein äußerlichen Frömmigkeit zufrieden geben, ohne dass unser Herz von Gottes Geist berührt und verändert wird.

Wenn Gott sein Volk mit seinen Sünden, seiner Selbstsucht und Heuchelei konfrontiert, geht es ihm immer um Heilung und Wiederherstellung. Er möchte, dass sein Volk umkehrt und eine echte Herzensveränderung erfährt. So wie damals, kommt es auch heute darauf an, ob ich bereit bin, Gottes Sicht über mich zuzustimmen, umzukehren und seinen Weg der Heilung zu gehen. Ellen White drückt es mit ihrer direkten Art so aus: „Das Geschwür der Selbstsucht hat die Gemeinde befallen. Der Herr Jesus Christus wird die Gemeinde von dieser schrecklichen Krankheit heilen, wenn sie sich heilen lässt. Das Rezept findet sich im 58. Kapitel von Jesaja.“3

Wie sieht Gottes Weg der Heilung für uns aus?

Tiefe Freude und Dankbarkeit wachsen im Leben eines Menschen, der ganz Gott gehört und der sich in selbstloser Liebe für andere einsetzt. Weil Gott das weiß, hat er einst durch Jesaja zu seinem Volk gesprochen und will auch uns heute durch die gleiche Botschaft erreichen.

In den Versen 6-14 beschreibt Gott den Weg der Heilung für sein Volk. Er besteht nicht darin, noch mehr zu beten, zu fasten oder in der Bibel zu lesen (obwohl das grundsätzlich natürlich nicht schlecht ist). Auch nicht darin, sich noch mehr „von der Welt“ abzuschirmen, sich noch konsequenter vegan zu ernähren oder noch ehrfurchtsvollere Gottesdienste zu feiern. Vielmehr geht es darum, sich den Menschen zuzuwenden und sich ihrer Bedürfnisse anzunehmen, ihnen zu dienen, sie zu lieben, ihnen beizustehen, für sie da zu sein! Zuhören, helfen, befreien, Not lindern. Nicht mit dem Finger auf andere zeigen, sondern ihnen die Hand der Freundschaft reichen. Kurz: Wir sollen anderen so begegnen, wie Jesus es vorgemacht hat. „Wir sollen den Hungernden zu essen geben, die Nackten kleiden und die Leidenden und Betrübten trösten. Verzweifelte sollen aufgerichtet und Hoffnungslose ermutigt werden.“4 „Sprecht, wie Christus sprechen würde“, beschrieb es die Prophetin, „handelt, wie er handeln würde. Zeigt beständig die Freundlichkeit seines Wesens. Weist jenen Reichtum an Liebe auf, der all seinen Lehren und seinem ganzen Umgang mit Menschen zugrunde liegt.“5

Was würde passieren, wenn 6400 Adventisten in Baden-Württemberg sich die Botschaft von Jesaja 58 zu Herzen nähmen und anfingen, sich in selbstlosem Dienst den Bedürfnissen ihrer Mitmenschen zu widmen? Würde sich etwas ändern? In unseren Gemeinden, in unserer Nachbarschaft, in unserer Gesellschaft? Was können wir erwarten, wenn wir proaktiv nach Möglichkeiten suchen, Anderen Gutes zu tun, und Gottes Liebe in praktischer Hilfe weitergeben? Gott lässt uns darüber nicht im Unklaren. Er verspricht: „Wenn du so handelst, wird dein Licht aufleuchten wie die Morgenröte. Deine Heilung wird schnelle Fortschritte machen. Deine Gerechtigkeit geht dir dann voraus und die Herrlichkeit des Herrn folgt dir nach. Dann wirst du rufen und der Herr wird antworten. Du wirst um Hilfe schreien und er wird antworten: ‚Hier bin ich.‘ […] Dann wird dein Licht in der Dunkelheit aufleuchten und das, was dein Leben dunkel macht, wird hell wie der Mittag sein. Dann wird dich der Herr beständig leiten und dir selbst in Dürrezeiten innere Zufriedenheit bewahren. Er wird deinen Körper erfrischen, sodass du einem soeben bewässerten Garten gleichst und bist wie eine nie versiegende Quelle. Deine Leute werden die Ruinen aus alter Zeit wieder aufbauen. Die Grundmauern vieler vergangener Generationen werdet ihr wieder errichten. Dann wird man euch folgendermaßen nennen: ‚Die die Risse ausbessern und die Straßen erneuern, um sie bewohnbar zu machen. […] Dann wird der Herr eure Freude sein. Ich lasse euch über die Höhen der Erde gehen und euch das Erbe Jakobs, eures Vorfahren, genießen. Ich, der Herr, habe gesprochen!“ (Jesaja 58, 8-12.14 NLB)

Was für beeindruckende Verheißungen! Was für eine Begeisterung und tiefe Zufriedenheit bringt es mit sich, auf diese Weise mit und für Gott zu leben und sich für andere einzusetzen. Die Dunkelheit muss weichen und die Erde wird erleuchtet von Gottes Herrlichkeit (siehe Offenbarung 18,1). Eine geistliche Erneuerung hin zu einem praktischen Glauben bricht sich dann Bahn und ist nicht zu übersehen. Gottes Charakter, seine Liebe und Wahrheit, wird von seinem Volk ausgelebt und verkündigt. Alle Menschen haben die Möglichkeit, eine entscheidende Erfahrung mit ihrem Schöpfergott zu machen und sich auf seine Seite zu stellen. Die Weitergabe des ewigen Evangeliums geht Hand in Hand mit der Offenbarung des Wesens Gottes durch seine Kinder. Dabei brauchen wir nicht auf die großen Gelegenheiten warten, um anderen Menschen Gutes zu tun. Jeden Tag begegnen wir denen, die eine Ermutigung brauchen, die sich nach einem freundlichen Wort sehnen, die einsam sind, krank, bedürftig, ängstlich, hungrig… Für die kränkliche alte Dame von nebenan einkaufen gehen, der Flüchtlingsfamilie bei Behördengängen helfen, dem Nachbarn den Rasen mähen, eine aufbauende Karte schreiben – es gibt tausend Möglichkeiten, anderen Menschen die Liebe Gottes erfahrbar zu machen. „Durch demütige und ernste Anteilnahme an der Arbeit, allen Gutes zu erweisen, wird Gottes Volk einen Einfluss ausüben, der in jedem Ort und jeder Stadt Eindruck machen wird, wo die Wahrheit verkündigt wird. Wenn jeder, der die Wahrheit kennt, diese Arbeit anpackt, wo sich Gelegenheiten bieten, indem er Tag für Tag in der Nachbarschaft kleine Liebesdienste verrichtet, wird Christus den Nachbarn vor Augen stehen.“6

Sabbat – ein Tag der Zuwendung


Im Zusammenhang von Jesaja 58 wird auch der Sabbat angeführt (Vers 13). Er wird hier aber nicht einfach als der „richtige“ Tag der Anbetung erwähnt, an dem wir unsere (internen) Gottesdienste feiern, ein paar fromme Gedanken austauschen, uns zuhause weiter um unsere eigenen Bedürfnisse drehen, uns noch ein bisschen ausruhen, um dann nach Sonnenuntergang wieder mit voller Kraft unsere eigene Lebensagenda umzusetzen. Vielmehr ist er ein Tag der besonderen Zuwendung zu den Menschen, die unseren Beistand besonders brauchen – so wie Jesus es getan hat. Plötzlich wird klar, dass die Aufforderung „tut an meinem heiligen Tag, dem Sabbat, nicht, was ihr wollt, […] verfolgt nicht eure eigenen Interessen, geht nicht euren Geschäften nach…“ (Jesaja 58,13 NLB) im Kontext der Botschaft von Jesaja 58 heißt, unseren geistlichen Egoismus abzulegen und danach zu fragen, wie wir anderen den Segen des Sabbats praktisch vermitteln können. Wenn wir das tun, wird der Sabbat tatsächlich eine Lust, denn „wenn wir andere glücklich machen, bereiten wir uns selbst Freude. Der Einfluss einer jeden guten Tat strahlt in das eigene Herz zurück.“7

Ja, wir sollen den siebten Tag hochhalten und „die Risse“, die durch die Veränderung des Sabbats im Gesetz Gottes entstanden sind, ausbessern. Aber die Beobachtung des Sabbats „ist mit dem Werk, das Bild Gottes im Menschen wiederherzustellen, verknüpft.“8 Daher sollen die Menschen nicht nur hören, dass der Sabbat der rechtmäßige Ruhetag aus den Zehn Geboten ist, sondern durch uns die selbstlose Liebe ihres Schöpfers an diesem Tag besonders erleben. Das weckt in ihnen die Sehnsucht, die gleiche Freude und den gleichen Frieden, die wir ausstrahlen, in ihrem Leben zu erfahren und sich der verändernden Kraft Gottes zu öffnen.

Dann wird „das Evangelium […] als eine lebendige Macht enthüllt und nicht als schlau ersonnene Fabeln oder müßige Spekulationen. Sie wird sich als Wirklichkeit offenbaren und nicht als Ergebnis von Einbildung oder Schwärmerei. Das wird eine größere Wirkung ausüben als Ansprachen, Kundgebungen oder Glaubensbekenntnisse.“9

Ist es nicht genau das, was wir uns eigentlich wünschen? Einen Unterschied im Leben von Menschen zu machen, die Gott nicht kennen oder eine falsche Vorstellung von ihm haben? Dass unser Leben, unser Dienst wirklich Sinn für die Ewigkeit macht? Dass durch uns Heil und Heilung in das Leben von Menschen kommt? Wir leben in herausfordernden Zeiten, das stimmt. Umso mehr sollen wir uns den Menschen um uns herum in Liebe und Freundschaft zuwenden und sie spüren lassen, dass Gott sich um sie kümmert und will, dass sie gerettet werden.

Wenn wir uns demütigen, unsere Sünden bekennen, uns im Gebet vereinen und die Arbeit anpacken, die unser Herr uns in Jesaja 58 aufgetragen hat, werden wir eine wunderbare Erneuerung unserer Gemeinden erleben und sehen, wie Sein Plan der Erlösung zum Abschluss kommt.

Weitere Ideen und Vorschläge, was du tun kannst, um Menschen ganzheitlich im Sinne Jesu zu helfen, findest du hier: https://adventisten.online/naechstenliebe

Quellen:

1 White, E. G., Welfare Ministry, S. 29
2 White, E. G., Welfare Ministry, S. 33
3 White, E.G., Counsels on Stewardship, S.85, zitiert in Mason, Melody, „Bitte um mehr“, S. 149
4 White, E.G., Sieg der Liebe, S. 334
5 White, E.G., Auf den Fußspuren des großen Arztes, S. 120
6 White, E.G., Aus der Schatzkammer der Zeugnisse, Bd. 2, S. 449
7 White, E.G., Im Dienst für Christus, S. 328
8 White, E.G., Aus der Schatzkammer der Zeugnisse, Bd. 2, S. 450; siehe auch Sieg der Liebe, S. 802
9 White, E.G., Aus der Schatzkammer der Zeugnisse, Bd. 2, S. 449

 

Urheberrechtshinweis

Die durch die Seitenbetreiber erstellten Inhalte und Werke auf diesen Seiten unterliegen dem deutschen Urheberrecht. Die Vervielfältigung, Bearbeitung, Verbreitung und jede Art der Verwertung außerhalb der Grenzen des Urheberrechtes bedürfen der schriftlichen Zustimmung des jeweiligen Autors bzw. der Redaktion. Die Autoren verfassen Artikel nicht zur freien Veröffentlichung z.B. Internet oder auf Social Media-Plattformen. Es ist daher nicht gestattet, Inhalte von BWgung ohne Erlaubnis zu veröffentlichen.